Baujahr: 1990
Leistung: 170 PS
Leergewicht: 1.250 kg
Highspeed: 225 km/h
BMW Z1
Eine Ikone
An meisten fiel der Z1 aber durch seine versenkbaren Türen auf, die ausgesprochen cool in rund drei Sekunden nach unten surrten und für besonderes Freiluft-Feeling sorgten.
Josef Mann sen.
O-Ton von Josef Mann sen. zu diesem Modell:
Der Z1 hat mir von der ersten Präsentation weg so gefallen, dass ich ihn damals – noch vor der Verfügbarkeit für Österreich – als einer der ersten in Deutschland kaufte. Ich wollte ihn unbedingt und gleich haben, weil er ursprünglich auf lediglich 2.500 Stück konzipiert war; es wurden dann aber über 8.000 Stück gebaut. Damit ist der Z1 ein seltenes und begehrtes Sammlerstück und Begründer einer Roadster-Dynastie: Der Z3 und der exklusive Z8 wurden als 007-Dienstwagen mit James Bond sogar zu Kino- Legenden.
Ein Klassiker und Wegbereiter ist der Z1 vor allem deshalb, weil BMW sich als innovativer Hersteller präsentieren wollte und hier erstmals Kunststoffteile getestet hat: Alle nicht tragenden Karosserieteile wie Seitenwände, Deckel, Türen, Kotflügel etc. sind aus thermoplastischem Kunststoff. Das Auto könnte man komplett „entkleiden“ … gegebenenfalls umlackieren und die Teile dann wieder anschrauben.
An meisten fiel der Z1 aber durch seine versenkbaren Türen auf, die ausgesprochen cool in rund drei Sekunden nach unten surrten und für besonderes Freiluft-Feeling sorgten. Vom Z1 gab es nur eine Modellausführung, die Fahrzeuge unterscheiden sich lediglich in Farbe der Karosserie: Zu Beginn gab es neben dem „Urgrün“, der Farbe meines Modells, noch „Toprot“, „Fungelb“ und „Diamantschwarz“.
Der Z1 ist eine Ikone
Wir sind nun im Winter angekommen. Die ersten Schneefälle haben wir hinter uns. Weihnachten steht vor der Tür. Aktuell also viel zu tun. Klar, es ist eine der schönsten Zeiten im Jahr: Geschenke kaufen, Weihnachtsmenü planen, Pläne für die Silvester-Party, Urlaub und Projekte für das nächste Jahr aufstellen. Halt! Projekte für nächstes Jahr? Hmm … ja, der nächste Frühling kommt bestimmt. Man kann sich jetzt schon auf der Couch mit einer Tasse Glühwein über dieses Thema Gedanken machen. Wenn Frühling, dann Cabrio fahren! Lassen wir die Sonne rein, obwohl es draußen jetzt eher dunkel und bewölkt ist.
Wir haben ein ikonisches Modell aus der BMW Geschichte für Euch ausgewählt.
Der BMW Z1. Also Dach auf und los geht´s!
Die Anfänge
Ganze 30 Jahre müssen wir in der Zeit zurückreisen, wenn wir das letzte Cabrio vor dem Z1 in der BMW Geschichte finden wollen: der BMW 507. 1959 wurde die Produktion dieser Legende beendet. Seitdem gab es keinen Roadster oder ein ähnliches Cabrio-Modell in der Palette der bayrischen Marke. Ein Konzept muss also her. Wie alle BMW-Modelle, musste dieses Fahrzeug auch etwas Besonderes bieten können.
1985 wurde die BMW-Tochterfirma, die BMW Technik GmbH gegründet und diese wurde mit dem Projekt beauftragt. Ein halbes Jahr später wurde der erste Prototyp fertiggestellt. Besonderheiten: versenkbare Türen, Stahl Monocoque, Kunststoffboden und Thermoplast-Karosserie. Das Konzept hat grünes Licht bekommen, die Entwicklung konnte fortgesetzt werden. Nach einer eher kurzen Entwicklungszeit wurde auf der IAA 1987 in Frankfurt das produktionsreife Fahrzeug vorgestellt. Der neue BMW Z1. Der Gründer einer neuen Baureihe in der Modellpalette.
Ein innovativer Wegbegleiter
Nachdem ein Fahrzeug als Studie vorgestellt wird, verschwinden oft schöne Details oder Designelemente bis zur Serienreife. Der 3,9 Meter lange Roadster (entspricht ungefähr der Länge des heutigen BMW i3) durfte das besondere Highlight in der Serie behalten: die Türen aus thermoplastischem Kunststoff haben eine wichtige Rolle in der Stabilität der Karosserie gespielt und konnten über einen Zahnriemen und zwei Elektromotoren innerhalb von drei Sekunden in die breiten Seitenschweller versenkt werden. Auch mit versenkten Türen konnte man das Fahrzeug fahren! Die Bauweise des neuen Modells wurde auch beibehalten: Stahl Monocoque. Der Boden war aus faserverstärktem Sandwichmaterial und war von unten völlig glatt – dieser wird in das Chassis eingeklebt und zusätzlich verschraubt. Die Seitenwände, Schwellerverkleidungen, Kotflügel und Stoßfänger waren ebenfalls aus Kunststoff. Diese Bauteile werden beim heutigen BMW i3 auch aus Kunststoff gefertigt. Front- und Heckklappe und das Verdeck waren aus glasfaserverstärktem Kunststoff.
Dank der verwendeten Materialien konnte das Fahrzeuggewicht trotz aufwendiger Bauweise niedrig gehalten werden. Weniger als 1.300 kg brachte der Roadster auf die Waage.
Für den Fahrspaß haben sich die Ingenieure in München selbstverständlich für Hinterradantrieb und für den – aus dem BMW 325i bekannten – Reihensechszylinder mit 170 PS und 222 Nm Drehmoment entschieden. Diese Kombination beschleunigte den Z1 in 7,9 Sekunden auf 100 km/h. 225 km/h war die Spitze. Der Motor war hinter der Vorderachse eingebaut. Die (zentralpunktgeführte Doppelquerlenker-) Hinterachse wurde für dieses Modell komplett neu entwickelt. Dieses Hinterachsenkonzept wurde später in dem neuen BMW 3er E36 übernommen.
Der Z1 wurde in Handarbeit gefertigt und es wurden nur sechs Stück am Tag gebaut. Der kompakte, agile Roadster hat sich ausgezeichnet verkauft. Die auf 8.000 Exemplare limitierte Stückzahl war schon Ende 1990 ausverkauft. In 1991 endete die Produktion. Sein Vermächtnis ist die Z-Baureihe. Später folgten noch legendäre Modelle wie der BMW Z3 oder der ultimative BMW Z8 mit seinem wunderbaren Achtzylinder.
BMW Z4
Das Vermächtnis des Z1
Heute haben wir den BMW Z4 in seiner dritten Generation. Nach der Modellüberarbeitung ist er der aktuelle Roadster der BMW Modellpalette und lässt die Herzen der Cabrio-Fans höherschlagen. Er bietet unvergleichbaren Fahrspaß mit seinem perfekten Fahrwerk und Antrieb, egal welche Motorisierung man wählt. Für Österreich ist er besonders bedeutsam: Der BMW Z4 wird exklusiv in Österreich für den gesamten Weltmarkt produziert und alle Motoren kommen aus dem BMW Group Werk in Steyr. Die Elektromobilität bringt viele Veränderungen mit sich und wird irgendwann vielleicht auch dieses Fahrzeugkonzept revolutionieren. Aber bis dahin haben wir noch genug Zeit, um den hochentwickelten offenen Zweitürer zu fahren und den schönen Klang des Verbrennungsmotors zu hören.
Wir freuen uns auf den Frühling!